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- ZGS_Berlin_Beitrag Glücksspielwerbung: Pexels/Junior Teixeira
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Wer besonders anfällig für Glücksspielwerbung ist
Schonmal Glücksspielwerbung in deinem Social Media Feed, einem Video oder einer Story gefolgt? Du bist nicht allein. Eine Studie hat untersucht, wer anfällig für solche Werbung ist – und was das mit uns macht.
Heutzutage wird man überall mit Werbung konfrontiert. Auch mit Glücksspielwerbung, welche beispielsweise in TV-Spots, E-Mails oder Pop-up-Fenstern im Internet angezeigt wird. Aber auch Influencer*innen, wie Knossi, Montana Black und Co. werben vor ihren teils minderjährigen Zuschauerinnen und Zuschauern auf YouTube für Glücksspiele.
Bestimmt ist es dir auch schon mal passiert, dass du über solche Werbung gestolpert bist und ihr vielleicht sogar gefolgt bist.
Eine Studie aus dem Jahr 2020 hat untersucht, wie anfällig Kinder und Jugendliche für Glücksspielwerbung in sozialen Medien sind und wie gefährlich dies sein kann.
Das Ergebnis: Du bist nicht allein!
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Was ist Glücksspiel überhaupt?
Zunächst mal zu den Grundlagen: Glücksspiele sind Spiele, bei denen Geld eingesetzt wird und ein Gewinn komplett oder überwiegend Zufall ist. Wetten, bei denen Geld eingesetzt wird, zählen also im Übrigen auch zu Glücksspielen. Glücksspiele, die ausschließlich vom Zufall abhängen, sind beispielsweise Spiele an Geld- oder Glücksspielautomaten, Casinospiele und Lotto. Glücksspiele, die überwiegend vom Zufall abhängig sind, sind zum Beispiel Sportwetten (zum Beispiel Fußballergebnisse) oder Kartenspiele um Geld, beispielsweise Poker.
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Die Ergebnisse der Studie sind erschreckend
Die von der University of Bristol durchgeführte Studie hat in Großbritannien 2020 210 Kinder im Alter von 11 bis 17 Jahren, 222 junge Menschen von 18 bis 24 Jahren und 221 Erwachsene im Alter von 25 bis 78 Jahren online zu Glücksspielwerbung befragt. Die Studie fand heraus, dass Glücksspielwerbung auf Kinder und Jugendliche noch attraktiver wirkt, als auf Erwachsene. Die Ergebnisse zeigten auch, dass fast die Hälfte der Kinder (45,2 Prozent) und fast drei Viertel der Jugendlichen (72,4 Prozent) mindestens einmal die Woche Glücksspielwerbung sehen. Ein Viertel der Kinder (25,2 Prozent) und mehr als ein Drittel (37,3 Prozent) der Jugendlichen werden täglich damit konfrontiert. Aber nicht nur das: Während die überwiegende Mehrheit der Erwachsenen von Glücksspielwerbung genervt oder ihr gegenüber zumindest misstrauisch ist, reagieren Kinder und Jugendliche hauptsächlich positiv auf die Werbung. Erwachsene verspüren Emotionen wie Stress, Anspannung oder sogar Wut. Im Gegensatz dazu reagieren junge Menschen auf Glücksspielwerbung aufgeregt, glücklich und erfreut.
Alles andere als harmlos
Dr. Raffaello Rossi, einer der beteiligten Wissenschaftler, äußert seine Sorge über die starke Anziehungskraft von Glücksspielwerbung in Social Media auf Kinder und junge Personen: „Je früher Menschen mit dem Spielen beginnen, desto wahrscheinlicher wird es zur Gewohnheit und problematisch.“ Die Werbung sieht vielleicht auf den ersten Blick völlig harmlos aus, birgt aus seiner Sicht aber ein ernsthaftes Risiko eine ganz neue Generation von Spieler*innen in die Abhängigkeit zu führen.
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Sucht
Eine Sucht ist die psychische oder körperliche Abhängigkeit von einer Substanz oder einem Verhalten. Dabei wirkt das Suchtmittel beziehungsweise die Verhaltensweise auf das Belohnungszentrum im Gehirn und löst dort positive Gefühle aus. Personen, die unter Spielsucht leiden, haben den zwanghaften Drang Glücksspiele zu spielen.
Hilfsangebote zum Thema Glücksspielsucht findest du zum Beispiel bei den Landeskoordinierungsstellen Glücksspielsucht beim Fachverband Glücksspielsucht e.V. oder bei Check-Dein-Spiel. Berliner Hilfsangebote findest du bei CAFÉ BEISPIELLOS, bei Deck24 oder auch bei der Messenger-Beratung der pad gGmbH.
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Kinder und Jugendliche schützen
Um Kinder und Jugendliche in Zukunft besser vor Glücksspielwerbung zu schützen, fordert der Bericht angesichts seiner Ergebnisse und früheren Studien stärkere Regelungen. Unter anderem, dass Glücksspielwerbung auf Social Media Plattformen nur denjenigen Personen angezeigt werden soll, die sich für Werbung solcher Art entschieden haben und diese aktiv zugelassen haben. Einige Regelungen gibt es bereits. Seit Juli 2021 ist der „Staatsvertrag zur Neuregulierung des Glücksspielwesens in Deutschland“ in Kraft. Darin steht, dass sich Glücksspielwerbung nicht an Minderjährige oder vergleichbar gefährdete Zielgruppen richten darf. Minderjährige sind als Empfänger*innen von solcher Werbung auszunehmen. Zudem darf Glücksspielwerbung nicht als Lösung für finanzielle Probleme dargestellt werden. Und: Es darf nicht der Eindruck entstehen, Spielende könnten die Ergebnisse der Glücksspiele in irgendeiner Weise beeinflussen. Das ist nämlich nicht der Fall.
Wenn du das nächste Mal bei Social Media über Wett-Apps oder Online-Poker stolperst: Beobachte doch mal, welche Gefühle die Werbung bei dir auslöst und ob du zu dem selben Ergebnis wie die Studie kommst.
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- Caritas Deutschland (2018). Was ist ein Glücksspiel? Verfügbar unter: https://www.caritas.de/beitraege/wasisteingluecksspiel/167978/
- Dobmeier, J. & Rudolf-Müller E. (2018) Spielsucht. Verfügbar unter: https://www.netdoktor.de/krankheiten/spielsucht/
- Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Brandenburg (2020). Staatsvertrag zur Neuregulierung des Glücksspielwesens in Deutschland. Verfügbar unter: https://bravors.brandenburg.de/br2/sixcms/media.php/68/GVBl_I_06_2021-Anlage.pdf
- Hayer, T. (2013). Jugendliche und glücksspielbezogene Probleme. Entstehungsbedingungen, Verläufe, Prävention. Verfügbar unter: https://www.gluecksspielsucht.de/files/4_hayer_fags_2013_pdf.pdf
- NetDoktor (2021). Sucht. Verfügbar unter: https://www.netdoktor.de/krankheiten/sucht/
- University of BRISTOL (2021). Pioneering research reveals powerful lure of gambling adverts on social media to children. Verfügbar unter: https://www.bristol.ac.uk/news/2021/october/gambling-advertising.html
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