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Theresa, 26 Jahre

Bye Bye, TikTok?!

Warum die beliebte Social Media App vielleicht bald der Vergangenheit angehören wird

Ein Verbot für eine Social Media App? Was sich im ersten Moment ungewöhnlich anhört, ist in manchen Ländern bereits Realität – und auch in Deutschland wird der Fall aktuell diskutiert.

Die Rede ist von TikTok, einer Videoplattform des chinesischen Unternehmens ByteDance. Seit dem Launch der App im Herbst 2016 gehört sie zu den beliebtesten Social Media Plattformen weltweit. Jeden Monat nutzen fast 700 Millionen Menschen die App – in den ersten drei Monaten des Jahres 2023 waren es sogar mehr als eine Milliarde aktive Nutzer:innen! (Quelle: MarketSplash, 2023)
Doch ein näherer Blick auf die App verrät: die Liste der Risiken ist lang. Verschiedene Regierungen von beispielsweise Großbritannien, Kanada oder Deutschland, beratschlagen nun über TikTok-Verbote. Aber was steckt dahinter?

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Mutproben, Spam-Nachrichten, Diskriminierung: die Schattenseiten von TikTok

Neben, zum Teil gefährlichen und illegalen Mutproben (wie zum Beispiel die sogenannte „Kia-Challenge“, bei der man Autos der Marke aufbrechen muss), oder versteckten In-App-Käufen können beispielsweise alle Nutzer:innen mit anderen beliebig in Kontakt treten – ohne, dass man sehen kann, wer sich hinter dem Account verbirgt. Diese Funktion birgt die Gefahr von unerwünschten (Spam-) Nachrichten oder, dass sich User:innen als falsche Personen ausgeben. Dies ist vor allem vor dem Hintergrund, dass knapp ein Drittel aller US-amerikanischen User:innen unter 14 Jahre alt ist, kritisch zu sehen. (Quelle: The New York Times, 2020). Auch in Deutschland hat die App offiziell eine Altersbegrenzung: User:innen müssen mindestens 13 Jahre alt sein. Generell müssen Minderjährige sich die Einwilligung der Eltern einholen, um die App nutzen zu dürfen. Stichfest überprüft wird das Alter von den App-Betreiber:innen jedoch nicht, da die Nutzer:innen selbst ihr Geburtsjahr angeben und keinerlei Nachweis gefordert wird.

TikTok musste sich in Vergangenheit zudem dem Vorwurf von Diskriminierung stellen. Sprecher:innen des Unternehmens gaben in einem Statement zu, die Content-Verbreitung von bestimmten User:innen aktiv unterdrückt zu haben. Es handelte sich hier vor allem um Menschen mit körperlichen und/oder geistigen Einschränkungen sowie mit „körperlichen Makeln wie Muttermale, leichtes Schielen usw.“. Das Unternehmen begründete das Vorgehen damit, dass die betroffenen User:innen „anfällig für Mobbing/Belästigung“ seien, und TikTok sie deshalb schützen wolle. Vorwürfe, Nutzer:innen, die nicht dem in der westlichen Gesellschaft herrschenden Schönheitsideal entsprechen, oder Personen mit Einschränkung aufgrund ihrer körperlichen Eigenschaften zu benachteiligen, stritt das Unternehmen ab.

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Spionage und Propaganda via App

Doch auch nicht-private User:innen betrachten die App mit Skepsis. In verschiedenen Ländern weltweit wurde im letzten Jahr ein TikTok-Verbot diskutiert. Der Grund dafür: Chinesische Unternehmen sind per Gesetz dazu verpflichtet, mit der Regierung und ihren Geheimdiensten zu kooperieren. Das sehen viele Regierungen kritisch, da China kein demokratisches Land, sondern eine Autokratie ist. Das bedeutet, dass die Macht über den Staat unkontrolliert in den Händen eines Herrschers liegt. Andere Länder befürchten, dass TikTok ein Instrument sei, um für die chinesische Regierung und Informationen über ausländische User:innen zu sammeln. Zudem warnen Datenschutzexpert:innen davor, dass die App für Spionage- und Propagandazwecke missbraucht werden könnte. Videos mit politischen Botschaften, die nicht der Vorstellung der Regierung entsprechen, würden gebannt oder zensiert. Stattdessen werden Videos gepusht, die die chinesische Regierung und das Land bewerben. Zudem können Nutzer:innen-Daten ohne deren Einverständnis gespeichert werden.

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Diese Sorge hat sich in Vergangenheit zum Teil als berechtigt herausgestellt. 2022 gab TikTok zu, zwei US-amerikanische Journalisten bespitzelt zu haben, die sich zuvor kritisch über das Unternehmen geäußert hatten. Das Unternehmen griff unerlaubt auf persönliche Daten der Journalisten zu, offenbar, um herauszufinden, ob und welche Mitarbeiter:innen des Unternehmens interne Informationen weitergegeben hatten.

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Folgt jetzt das App-Verbot?

Die USA, Dänemark, Kanada sowie die EU-Kommission reagierten auf den Vorfall mit einem Verbot von TikTok auf Diensthandys. In den USA wurde zudem aus Sorge vor weiterer Datenschutzverletzungen ein Gesetzentwurf entwickelt, der zu einem Totalverbot der App führen könnte. Dieser soll bis zum Ende des Jahres 2023 entschieden werden. Vorreiter ist der US-amerikanische Bundesstaat Montana. Seit April 2023 ist der Download von TikTok hier verboten.

 

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In Deutschland wurde bisher noch keine allgemeine Richtlinie zur Nutzung von TikTok bestimmt. Stattdessen entscheiden die Bundesbehörden und -Institutionen in eigener Verantwortung, ob sie die Social Media Plattform auf Diensthandys ihrer Mitarbeiter:innen erlauben. Jedoch läuft seit 2021 eine technische Prüfung der Appbezüglich des Datenschutzes – je nachdem, wie die Ergebnisse ausfallen, könnte also auch hier ein Verbot der App folgen. Wann der Bericht veröffentlicht werden soll, ist jedoch noch nicht bekannt.

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  • https://praxistipps.chip.de/tiktok-5-risiken-die-eltern-kennen-sollten_116052Krisenchat: https://krisenchat.de/oase/suechte/Tiktok-Sucht
  • https://marketsplash.com/de/tiktok-statistiken/#:~:text=Im%20Jahr%202023%20hat%20TikTok,1%20Milliarde%20monatlich%20aktiven%20Nutzern.
  • https://www.spiegel.de/wirtschaft/tiktok-montana-verabschiedet-als-erster-us-bundesstaat-verbot-der-plattform-a-342e20d5-3c7f-4b3f-8b4e-ced4afd5a70e
  • https://www.stern.de/digital/tiktok–wie-gefaehrlich-ist-das-soziale-netzwerk-wirklich–33241376.html
  • https://www.suedkurier.de/ueberregional/rundblick/tiktok-diese-gefahren-sollten-sie-kennen;art1373253,11524475
  • https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/usa-tiktok-verbot-montana-101.html
  • https://www.tagesschau.de/wirtschaft/technologie/tiktok-bildschirmzeit-minderjaehrige-101.html
  • https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/tiktok-171.html
  • https://www.nytimes.com/2020/08/14/technology/tiktok-underage-users-ftc.html
  • https://www.zdf.de/nachrichten/politik/video-app-tiktok-verbot-debatte-china-usa-faeser-100.html

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